Ebersberger Forst (bei München): Auf Kollisionskurs
Reihe "Bedrohte Wälder"
Seit 200 Jahren haben die Menschen in Ebersberg immer wieder für ihren Wald gekämpft und ihn dadurch vor der Zerstörung bewahrt – zuletzt, als der Protonenbeschleuniger CERN in den 1960ern und der Münchner Großflughafen in den 70er-Jahren mitten hineingebaut werden sollten. Nun will das Landratsamt den vor knapp 40 Jahren beschlossenen strengen Schutzstatus des Ebersberger Forsts wieder aufheben, um dort im ersten Schritt eine Handvoll Windkraftanlagen hineinbauen zu lassen. Umweltschützer sind alarmiert: Zum einen, weil ein vom Landkreis selbst in Auftrag gegebenes Gutachten festgestellt hat, dass dies das unweigerliche Aus für stark geschützte Fledermaus- und Greifvogelarten im Forst bedeuten würde. Und zum anderen, weil nach dem Wegfall des Schutzstatus weitere massive bauliche Eingriffe in das mit 90 Millionen Quadratmeter größte zusammenhängende Waldgebiet im süddeutschen Flachland nur noch eine Frage der Zeit wären.
In Kooperation mit der Bürgerinitiative St2080 stellt Pro Wald das gefährdete Landschaftsschutzgebiet vor, für das in einer Woche bei einem Bürgerentscheid die Würfel fallen werden.
*** Aktualisierung: Am 16. Mai 2021 hat sich eine knappe Mehrheit der stimmberechtigten Bevölkerung des Landkreises Ebersberg für den Bau der fünf Windkraftanlagen im Ebersberger Forst ausgesprochen.***
Wie heißt der bedrohte Wald?
Ebersberger Forst. Er war lange Zeit im Besitz des namensgebenden Klosters Ebersberg.
Wo befindet er sich?
Der Ebersberger Forst ist der verbliebene Rest eines ursprünglich durchgehend geschlossenen Waldgürtels, der München in etwa 20 bis 30 Kilometern Entfernung östlich und süd-östlich umgibt. Mit dem ÖPNV ist er von der bayerischen Landeshauptstadt sehr gut und direkt mit den S-Bahnen S4 und S2 sowie den angebundenen Buslinien erreichbar.
Wem gehört der Ebersberger Forst?
Mit 7.500 Hektar gehört sein größer Teil dem Freistaat Bayern. Die restlichen rund 1.500 Hektar sind in Privatbesitz.
Wie groß ist der Wald?
Er ist insgesamt 9.000 Hektar (entspricht 90.000.000 Quadratmetern) groß, davon sind mehr als 7.500 Hektar als ► Landschaftsschutzgebiet und weitere Teile als ► NATURA 2000-Gebiet (FFH) und ► Bannwald ausgewiesen.
Um was für eine Art Wald handelt es sich?
Noch besteht er hauptsächlich aus einem alten, stabilen Nadelwald. Seit den 1980er-Jahren wird der Ebersbergwald konsequent umgebaut, sodass er heute bereits zu rund 40 Prozent aus Laubmischwald-Flächen mit Kiefern, Lärchen, Tannen, Buchen, Eichen, Linden und anderen Laubbaumarten besteht. Dieser Anteil soll sich kontinuierlich weiter erhöhen.
Wie alt ist er, und wie ist seine Geschichte?
Ursprünglich war der Ebersberger Forst Teil eines Urwaldgürtels zwischen Inn und Isar, im Mittelalter wurde er zum ► Wildbannforst. Im 13. Jahrhundert erließ der Benediktinerabt des Klosters Ebersberg mit dem "Forst-Weistum" eine der ältesten deutschen Forstordnungen. Der westliche Teil des Forstes war damals kurfürstlich, der östliche blieb bis zur Säkularisation im Jahre 1802 in klösterlichem Besitz. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Forst intensiv und vielfältig genutzt, er war Holzlieferant, Weidefläche und Jagdgebiet. Im 17. und 18. Jahrhundert trat die Forstwirtschaft dann zugunsten der Jagd zurück, denn der Wildbestand nahm zu dieser Zeit so stark zu, dass das äsende Wild große Schäden auf den umliegenden Feldern verursachte. Dies führte dazu, dass das Waldgebiet 1817 zum Wildpark erklärt und eingezäunt wurde.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts traten Fichten- und Kiefernbestände an die Stelle der lichten Laubwälder. Schwere Schäden erlitt der Wald 1889 und 1892, als sich der Nonnenfalter und später der Kiefernspanner stark vermehrten und mehr als 2.800 Hektar kahlfraßen. "Der Falterflug zur Hauptschwärmzeit war ungeheuer. Namentlich in den kahlgefressenen Beständen glich er einem Schneegestöber", hieß es in einem zeitgenössischen Bericht. 1894 führten ein Zyklon, der selbst ganze Ortschaften zerstörte, und 1895 schwere Dezemberstürme zu einer weiteren 1.000 Hektar umfassenden Schadfläche. Fast vierzig Jahre dauerte es, bis die riesigen Kalamitäten wieder aufgeforstet waren.
In den 1960er-Jahren sollten 40 Prozent des Forstes für den Protonenbeschleuniger ► CERN und in den 1970er-Jahren mehr als die Hälfte des Waldes für den damals an diesem Standort geplanten Großflughafen München II gerodet werden. Heftige Proteste konnten diese Bauvorhaben verhindern. Der Landkreis Ebersberg hat dem Wunsch der Bevölkerung 1984 Rechnung getragen und eine strenge ► Landschaftsschutzgebietsverordnung erlassen, die bis heute gilt – doch das könnte sich jetzt ändern.
Wie ist sein aktueller Zustand?
Der Ebersberger Forst ist trotz Sturmereignissen und Borkenkäferbefall bisher recht unbeschadet durch alle Krisen gekommen. Es gibt kaum Schadflächen, der gezielte Waldumbau läuft planmäßig und mit hohem Tempo.
Was sind seine Besonderheiten?
Der Ebersberger Forst ist damit das größte verbliebene zusammenhängende und geschlossene Waldgebiet im süddeutschen Flachland. Diese Geschlossenheit ist sein Alleinstellungsmerkmal und macht seinen besonderen Wert aus. Der jetzige Flächenzuschnitt ist seit etwa 200 Jahren unverändert, insbesondere auch deshalb, weil Umweltschützer:innen ihn bislang erfolgreich gegen alle Bauabsichten verteidigt haben.
Der Wald ist Habitat von 18 bemerkenswerten Vogelarten, darunter Grauspecht, Rotmilan, Schwarzspecht, Silberreiher, Weißstorch, Mäusebussard, Habicht, Sperber, Waldkauz, Sperlingskauz, Waldohreule, Turmfalke und Wespenbussard. Neben seltenen Insekten wie dem ► Dukatenfalter und Amphibien wie der stark bedrohten ► Gelbbauchunke sind elf Fledermausarten im Ebersberger Forst nachgewiesen, darunter die streng geschützte ► Bechsteinfledermaus, die für ihre Wochenstubenquartiere verlassene Spechthöhlen beziehen.
Aufgrund der Sturmschäden in den 1990er-Jahren und des Klimawandels arbeiten die Bayerischen Staatsforsten intensiv daran, den noch mehrheitlich von Fichten geprägten Forst in einen Mischwald mit Kiefern, Lärchen, Tannen, Buchen, Eichen, Linden und anderen Laubbaumarten umzuwandeln. Neben großflächigen Aufwuchsflächen gibt es mehrere Wiesen, die teilweise mit Wildobstbäumen umgeben sind. Außer günstigem Lebensraum für Wildschweine und Rotwild ist der ökologische Wert durch die Wiesen und die Waldränder an den breiten Kieswegen gegeben. Diese sind besonders wertvoll für Insekten wie Schmetterlinge, Heuschrecken und Libellen, die wiederum anderen Tieren, vor allem Kleinsäugern und Vögeln, als Nahrung dienen.
Eine besondere Eigenart der Landschaft besteht darin, dass sich seltene Reliefformen wie insbesondere ► Trompetentälchen, ► Terrassenränder, ► Moränenwälle und ► Toteiskessel darin gebildet haben.
Bekannt ist der Ebersberger Forst auch durch die Legende der "Weißen Frau von Ebersberg", über die unzählige Medien, darunter auch die ► Süddeutsche Zeitung, berichtet haben: In der Nähe der Hubertuskapelle an der Staatsstraße 2080 zwischen Ebersberg und Schwaberwegen soll es durch sie immer wieder zu Unfällen kommen. Vorbeifahrende würden in der Kapelle seltsame Lichter sehen und eine mysteriöse Anhalterin, die mitgenommen werden möchte. Wer ihr nicht hilft, so die Legende, die in unzähligen ► YouTube-Videos aufgegriffen wurde, verunglückt kurz darauf mit seinem Wagen. Angeblich handelt es bei der Anhalterin um das Gespenst einer jungen Frau, die unweit bei einem Unfall mit Fahrerflucht starb. Viele YouTube-Videos haben sich mit der Gruselgeschichte befasst – die offenbar auf einem Mythos beruht, denn in Polizeiakten findet sich diese Unfalltote nicht.
Warum ist der Ebersberger Forst aktuell bedroht?
Mitten in den Wald hinein sollen in einem ersten Schritt zunächst fünf 250 Meter hohe Windkraftanlagen errichtet sowie eine anderthalb Kilometer lange Umgehungsstraße der Staatsstraße 2080 gebaut werden. Die angestrebten Standorte liegen eingebettet zwischen Trinkwasserschutzgebieten und der einzigen Wildruhezone des Forstes.
Die seit 1984 bestehende, strenge Landschaftsschutzgebietsverordnung steht dem im Wege, da sie vorsieht, "die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts durch die Erhaltung dieses geschlossenen Waldgebietes zu sichern". Der Landkreis Ebersberg will sie nun außer Kraft setzen, wodurch der Forst in seiner Gesamtheit akut gefährdet wäre. Denn ohne gesetzlichen Schutz wäre es keine Frage, ob weitere bauliche Eingriffe für Straßen, Kiesgruben, Photovoltaik-Felder und insbesondere auch für zusätzliche Windkraftanlagen im Ebersberger Forst erfolgen würden - sondern nur, wann dies der Fall sein wird.
Der Windkraftanlagenbetreiber ► Green City Energie (München) hat bereits einen Windkraft-Standortsicherungsvertrag mit den ► Bayerischen Staatsforsten abgeschlossen. Der Landkreis Ebersberg will das umstrittene Projekt unbedingt umsetzen, obwohl ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Arten- und Umweltschutzgutachten des renommierten Umweltinstituts GFN dringend davon abrät. "Zusammenfassend ist festzuhalten, dass im gesamten Untersuchungsgebiet wertgebende, teilweise kollisionsgefährdete Fledermäuse und Vögel nachgewiesen wurden", heißt es im Ende 2019 veröffentlichten ► Abschlussbericht. "Es gibt definitiv keine Teilflächen innerhalb des UG [Untersuchungsgebiets], die für die untersuchten Artengruppen wertlos oder ungeeignet und damit bezüglich einer Windkraftnutzung konfliktarm wären."
So besteht etwa beim laut Vogelschutzrichtlinie der EU streng geschützten ► Wespenbussard im Falle der Bebauung mit Windkraftanlagen auf der gesamten Waldfläche ein fast unausweichliches Kollisionsrisiko mit den Rotorblättern. Eindeutiges Resümee der Sachverständigen: "Nach unserer gutachterlichen Einschätzung ist eine Zonierung des 1.645 ha großen Untersuchungsgebietes von 2019 innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Ebersberger Forst für die Zwecke der Windenergienutzung auf Basis der vorliegenden Daten zu Vorkommen von Fledermäusen und Vögeln nicht sinnvoll möglich." Doch das Landratsamt möchte sich von dieser Expertise nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen.
Was würden die geplanten Eingriffe für den Wald, die Tiere, die Natur und die Menschen bedeuten?
Der Ebersberger Forst würde im Falle einer Fragmentierung und Bebauung seine wichtigen Funktionen als größtes zusammenhängendes Waldgebiet im süddeutschen Flachland, als funktionierendes Ökosystem mit zahlreichen geschützten Tier- und Pflazenarten, einschließlich CO²-Senke, Feinstaubfilter, Sauerstoffspender, Klimaanlage und Naherholung verlieren.
Seine intakten Kronendächer für Baumaßnahmen aufzureißen, würde ihn von Menschenhand krank machen. Fachleute der unteren Naturschutzbehörde haben in ihrer Stellungnahme erklärt, dass Rodungen für den Bau und Betrieb der Windkraftanlagen den Naturhaushalt beeinträchtigen, indem sie Lebens- Fortpflanzungs- und Ruhestätten zerstören, Arten verdrängen, Kollisionen unvermeidbar machen und weitere Störwirkungen im Wald entfalten würden. Einige Arten, insbesondere solche mit einer geringen Reproduktionsrate wie Großgreifvögel oder Fledermäuse würden im Ebersberger Forst ausgerottet werden, andere vergrämt. Weil in einem Ökosystem alle Arten von Lebewesen voneinander abhängig sind, kann der Verlust weniger oder gar nur einer einzigen Art den gesamten Forst destabilisieren.
Windräder gelten als Todesfalle für Großvögel wie Eulen, Wespenbussarde, Habichte, Milane, Falken, Störche sowie für Fledermäuse, die im Forst leben und ihren Nachwuchs großziehen. Großvögel werden von den Rotoren erschlagen, Fledermäuse sterben am Barotrauma, bei dem die Blutgefäße in ihren kleinen Lungen aufgrund der von den Rotorbewegungen verursachten Luftdruckschwankungen platzen. Der geplante Windpark liegt im empfindlichen Bereich des Grundwassereinzugsgebietes und in unmittelbarer Nähe zum Wasserschutzgebiet von Trinkwasserbrunnen. Da die schutzwirksame Grundwasserüberdeckung durch mehr als 13 Meter tiefe Pfahlgründungen in den Fundamenten durchbrochen wird, können gefährliche Stoffe wie etwa Maschinenöle in das Grundwasser gelangen. ► Fachleute beurteilen die Errichtung von Windrädern im Ebersberger Forst deshalb in Bezug auf das Trinkwasser als sehr kritisch. Großwindanlagen mitten im Wald stören zudem den Erholungswert massiv, sie sind Stressoren und haben Einfluss auf die Gesundheit von Mensch und Tier.
Die drehenden Rotoren verursachen störenden Schall- und Infraschalldruck, der deutlich ► gefährlicher zu sein scheint als bislang angenommen. Infraschall ist die Bezeichnung für tiefe Töne unter einer Frequenz von 20 Hertz, die für das menschliche Ohr nicht mehr hörbar, aber offenbar unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle spürbar sind. Orte der inneren Ruhe wird es für Menschen und insbesondere auch für die im Wald lebenden Tiere im größeren Radius nicht mehr geben. Die Corona-Zeit hat deutlich gemacht, dass der Ebersberger Forst als Erholungsgebiet direkt vor der Haustür vielen Menschen eine wertvolle Zuflucht bietet. Ein Wert, der sich mit Geld überhaupt nicht ermessen lässt.
Was sind die Argumente der Befürworter der baulichen Eingriffe?
Um die nahende Klimakatastrophe zumindest zu mildern, muss unser steigender Energiebedarf jetzt und in Zukunft möglichst komplett aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Windkraftanlagen können dazu den Hauptteil beitragen. Der Landkreis Ebersberg hat sich daher als Ziel gesetzt, bis 2030 ► Energieautarkie zu erreichen, was bedeutet, dass seine Bewohner:innen ihren Energiebedarf künftig ausschließlich mit lokal verfügbaren grünen Energieträger und -quellen decken sollen. Ein hehres und angesichts hoher Pachteinahmen auch finanziell sehr reizvolles Ziel, für das ein Konzept insgesamt 33 Windkraftanlagen vorsieht, die die gut 140.000 Bewohner:innen des Landkreises mit Grünem Strom versorgen sollen. Da in Bayern allerdings die ► 10-H-Regel gilt, nach der Windkraftanlagen einen Abstand zur Wohnbebauung einhalten müssen, der ihrer zehnfachen Höhe entspricht, gibt es im außerhalb der Waldgebiete verhältnismäßig dicht besiedelten Landkreis so gut wie keine alternativen Standorte. Schließlich müssen stolze zweieinhalb Kilometer zwischen einer Windkraftanlage und dem nächstgelegenen Haus liegen.
Welche Argumente sprechen dagegen?
Dass wir unsere Energie so schnell wie möglich vollständig aus regenerativen Quellen beziehen müssen, ist völlig richtig. Dies allerdings in geschützten Ökosystemen zu tun, ist Frevel. Die Orte, wo wir Energie erzeugen wollen, sind variabel, doch der Standort des Waldes ist unveränderlich. Im Klartext: Windräder müssen nicht in Schutzgebieten stehen! Biodiversität ist "naturgemäß" ortsgebunden und eben nur durch absoluten, verlässlichem Schutz von Flora und Fauna an diesem einen besonderen Ort zu bewerkstelligen. Deswegen gibt es genau dort Schutzgebiete. Und um wirken zu können, müssen diese dauerhaft sein und dürfen nicht, weil es gerade so passt, beseitigt oder eingeschränkt werden.
Welche Kompromisslösungen gibt es, die beiden Seiten möglichst gerecht werden?
Alle notwendigen Windkraftanlagen könnten außerhalb des Landschaftsschutzgebietes Ebersberger Forst und sonstiger geschützten Gebiete auf dem Gebiet der Landkreisgemeinden errichtet werden, also dort, wo die Energie auch tatsächlich gebraucht und verbraucht wird. Zu den alternativen Standorten der Windkraftanlagen hat eine Bürgerkerngruppe den Landkreispolitikern bereits fertig ausgearbeitete Pläne vorgestellt. Doch diese wollen mit großer Mehrheit ganz offensichtlich den Weg des vermeintlich geringsten Widerstands gehen und beharren darauf, sie mitten in den Ebersberger Forst zu bauen, statt bei der Bayerischen Landesregierung gegen die unsinnige, weil viel zu großzügig bemessene 10-H-Regel zu intervenieren. Denn die Natur mit ihren Tiere, Pflanzen, Landschaften und Gewässern kann sich in unserem Rechtssystem nicht wehren und hat keine politische Lobby.
Wie ist der aktuelle Stand?
Zunächst wird es bis kommenden Sonntag, 16. Mai 2021 einen Bürgerentscheid geben, der ausschließlich per Briefwahl durchgeführt wird. Dieser ist maßgeblich zurückzuführen auf die Petition ► "Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst", die mehr als 9.000 Menschen unterzeichnet haben. Die Betreiberfirma will die Windkraftanlagen bis 2024/2025 in Betrieb nehmen. Dafür müssten die Bauarbeiten bereits im kommenden Jahr, spätestens jedoch 2023 beginnen.
Welche Bündnisse, Bürgerinitiativen und Umweltverbände und Aktionsbündnisse engagieren sich für den Erhalt des Waldes?
► Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst e.V.
Vorsitz: Kerstin Mertens
E-Mail: info(at)schutzgemeinschaft-ebersberger-forst.de
► Landesbund Vogelschutz LBV Ebersberg e.V.
Vorsitz: Benedikt Sommer
E-Mail: kg-ebersberg(at)lbv.de
► Bürgerinitiative St2080- Schwaberwegen und Moos e.V.
Vorsitz: Dr. Ludwig Seebauer
E-Mail: info(at)2080-forstinning.de
► Landschaftsschutz Ebersberger Land e.V.
Vorsitz: Catrin Dietl
E-Mail: kontakt(at)LSEL.de
Welche Möglichkeiten sehen Sie, die drohenden Eingriffe in den Ebersberger Forst noch zu verhindern?
Wir setzen zunächst darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises sich bis Sonntag, 16. Mai im Bürgerentscheid für den Erhalt des Ebersberger Forsts und gegen seine Zersiedelung und Fragmentierung mit Windkraftanlagen aussprechen werden. Sofern das nicht der Fall sein sollte, ist insbesondere vor dem Hintergrund des vorliegenden Arten- und Umweltschutzgutachten der Firma GFN der Klageweg eine naheliegende Konsequenz. Wir werden alle denkbaren Rechtsmittel einlegen.
Nachtrag: Im Bürgerentscheid haben sich die Bürger mit knapper Mehrheit für die Bebauung des Ebersberger Forsts entscheiden.
Wie können Leser:innen Sie bei Ihrem Engagement unterstützen?
Sie können Briefe schreiben an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, Wirtschafsminister Hubert Aiwanger, Umweltminister Thorsten Glauber, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sowie den Landrat und den Kreistag des Landkreises Ebersberg. Wer im Landkreis Ebersberg lebt, kann zusätzlich beim Bürgerentscheid mit "NEIN" stimmen und andere Stimmberechtigte entsprechend informieren.
Sie können ferner einem der vorenannten Vereine beitreten (auch Online-Mitgliedschaft ist möglich) oder diesen eine Spende zukommen lassen. Sollten Sie über den Fortgang der Angelegenheit weiter informiert werden wollen, so richten Sie bitte eine kurze E-Mail an einen der genannten Vereine. Auch Pro Wald wird weiter berichten.
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