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"Entweder Windkraftanlagen im Wald. Oder Waldschutz"

"Die Klimakrise ist die kleinere Katastrophe" (Teil 2)

 

Pro Wald: Uns ist ja seit einigen Jahren bewusst, dass die Insektenpopulationen drastisch zurückgegangen sind. Warum sind wir allenfalls kurz über das Bienensterben traurig, um dann so weiterzumachen wie zuvor?

Matthias Glaubrecht: Die in Langzeitstudien gewonnene Erkenntnis, dass wir in den vergangenen 40 Jahren rund 70, 80 Prozent der Biomasse von Fluginsekten in Deutschland verloren haben, hat uns nicht überrascht und schon gar nicht erschüttert, denn wir haben es alle schon geahnt. Wir wussten, dass wir früher bei Überlandfahrten im Sommer an der Tankstelle nicht nur tanken, sondern auch die Windschutzscheibe von Insekten befreien mussten, um überhaupt noch durchblicken zu können. Das ist schon lange nicht mehr der Fall. Diese Arbeit war uns lästig, und zu den meisten Insekten haben wir, von Bienen oder Edelfaltern einmal abgesehen, keinen positiven Bezug. Daher trifft uns deren Verlust anscheinend nicht sonderlich schwer.

Pro Wald: Als Ursache für den Insektenschwund werden immer wieder Umweltgifte genannt.

Matthias Glaubrecht: Wir sind recht schnell dabei, die einfachste Lösung zu suchen. Tatsächlich spricht vieles für die weitverbreiteten Pflanzenschutzgifte als Hauptursache, da sie ganze Lebensräume beeinträchtigen und für Populations-Verlust nicht nur im Ackerland, sondern auch in Naturschutzgebieten verantwortlich sind. Der Schutzstatus einer Region scheint wenig mit dem Rückgang der Insektenbestände zu tun zu haben, denken Sie etwa an Neonicotinoide, die über die Böden in Gewässer ausgewachsen werden. Umweltgifte sind also in der Tat ein Faktor, aber entscheidender sind unsere intensive Landnutzung und der Flächenverbrauch.

Pro Wald: Wie problematisch ist der Insektenschwund?

Matthias Glaubrecht: Das ist ein erheblicher Verlust, weil Insekten ein wichtiges Element in der Ernährungskaskade ihrer Lebensräume und unser Landschaften sind. Wir haben sofort als Konsequenz, dass den Vögeln das Futter fehlt – und zwar sogar den Körnerfressern, die ihre Küken im Frühjahr zunächst ebenfalls mit Insektennahrung hochpäppeln. Die Problematik lässt sich daran erkennen, dass inzwischen Vogelschützer darum bitten, Vögel nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr durchzufüttern, während sie früher noch genau davon abgeraten haben.

Pro Wald: Warum ziehen wir keine Konsequenzen aus dem Insektensterben?

Matthias Glaubrecht: Dafür müssten wir erst einmal erfassen, wie bedeutend das Artensterben auch von Kleinstlebewesen für uns ist. Erst jetzt fangen wir langsam an zu begreifen. Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Menschen, die in der Stadt leben, den Bezug zur Natur verloren haben. Wir Biologen haben es bislang nicht verstanden, diese Zusammenhänge ausreichend zu verdeutlichen, deshalb begreifen viele Menschen nicht, dass ihr eigenes Leben und ihre eigene Ernährung bedroht sind, wenn wir Biodiversität verlieren. Wir sind sehr rücksichtslos mit unserer Natur umgegangen und haben gedacht, die Probleme werden sich mit immer mehr Dünger und immer mehr Gift lösen lassen.

Inzwischen streben wir zwar in der EU Regeln mit weniger Dünger und Giftstoffen an, gleichzeitig exportieren wir aber unsere Probleme in andere Länder, indem wir deren Produkte importieren, die dort mit noch mehr Dünger und Giften erzeugt werden. Die Globalisierung macht das Problem weltumspannend, es betrifft nicht nur Deutschland, aber es zeigt sich auch hier vor unserer eigenen Haustür.

Pro Wald: Wenn das Stichwort "bedrohte Wälder" fällt, denken die meisten Menschen bei uns sofort an den Amazonas und an Jair Bolsonaro, der ihn roden lässt. Die wenigsten Menschen denken an den Reinhardswald, den Altdorfer Wald, den Dannenröder Forst, den Muna-Wald, den Lennebergwald, den Finkenherd, das Lehmholz oder einen der vielen weiteren Wälder hier bei uns, die wir gerade zerstören oder massiv gefährden. Warum verlagern wir die Notwendigkeit, unsere Umwelt zu schützen, möglichst weit weg, statt zu schauen, was vor unserer eigenen Haustür passiert?

Matthias Glaubrecht: Richtig ist, dass die Biodiversität in den Tropenregionen rund um den Äquator deutlich höher ist als hier bei uns. Aber nichtsdestotrotz haben wir auch hier Landschaften, die es zu erhalten gilt. Wir können uns nicht darauf zurückziehen, zu sagen: „Schützt die Wälder woanders!“, während wir nichts gegen großflächige Rodungen bei uns unternehmen oder diesen sogar zustimmen.

Pro Wald: Welche verschiedenen ökologischen Werte haben die unterschiedlichen Arten von Wäldern?

Matthias Glaubrecht: Wald ist in der Tat nicht gleich Wald. Ein natürlicher, primärer Regenwald, der über tausende, zehntausende Jahre in den Tropen herangewachsen ist, ist in seiner Bedeutung sehr viel höher einzustufen als ein Kiefernstangenholz, das man als eine Holzplantage für einige Jahrzehnte angelegt hat, um es dann zu roden und das Holz zu verkaufen. Solche forstwirtschaftlichen Monokulturen, die es in Deutschland noch viel zu häufig gibt, sind genauso falsch wie Monokulturen in der Landwirtschaft. Aber dennoch hat selbst solch ein Wald noch eine Vielzahl ökologischer Funktionen. Generell gilt die Faustregel: Je weniger Monokulturen ein Wald aufweist, desto mehr ökologische Funktionen hat er. Hier stellt sich wieder die Frage, ob wir Wälder in erster Linie als Forstplantage zur Holzgewinnung verstehen oder ob wir ihnen auch einen ökologischen, nicht-monetären Wert zubilligen wollen. Je nachdem, wie wir das entscheiden, haben wir auch eine Vorbildfunktion. Wir können uns nicht über Bolsonaro aufregen, der die Plünderung der Regenwälder forciert, aber bei uns Monokulturen, Kahlschläge und die Nutzung unserer heimischen Wälder für ökonomische Interessen vorantreiben. Das macht uns unglaubwürdig. Hier sollten wir zu einer überzeugenderen Linie kommen.

Pro Wald: Wie wichtig ist der Lebensraum Wald für die Biodiversität?

Matthias Glaubrecht: Wälder sind nur dann auch artenreiche Biotope, wenn sie eine Vielfalt an Baumarten aufweisen. Diese Baumartenvielfalt ist wichtig. Zugleich wissen wir aus den inselbiogeografischen Überlegungen, dass ein reiches, kleinräumiges Mosaik von sich abwechselnden, offenen und bewaldeten Landschaften mit großen Randzonen besonders gute Voraussetzungen für einen großen Artenreichtum sind. In sich geschlossene Wälder sind weniger artenreich, auch wenn sie groß sind. Es sind also natürliche, ohnehin von den Baumarten her artenreichen Wälder, die für die Biodiversität am interessantesten sind. Das gilt für uns hier in Deutschland und im besonderen Maße auch für die tropischen Zonen.

Pro Wald: Die Inselbiogeografie hat sich ursprünglich mit isolierten Ökosystemen auf Meeresinseln befasst. Sie besagt: Je größer eine Insel ist, desto mehr Arten leben auf ihr. Dies gilt demnach nicht 1:1 für Wälder?

Matthias Glaubrecht: In der Tat kommt es bei Landschaften hinsichtlich der Biodiversität nicht ausschließlich auf deren Größe an, sondern auch, wie abwechslungsreich, offen und zusammenhängend sie sind. So ist die Artenvielfalt etwa auf miteinander verbundenen Wald- und Wiesenflächen grundsätzlich deutlich größer als in einem gleichgroßen, geschlossenen Waldgebiet. Große und zusammenhängende Waldgebiete spielen allerdings insbesondere für Raubtiere eine sehr wichtige Rolle, weil nur diese den beträchtlichen Lebensraumbedarf etwa von Luchsen, Bären und Wölfen erfüllen.

Diese einst bei uns heimischen Räuber haben wir ja Ende des 19. Jahrhundert vor allem deshalb verloren, weil sie große Waldgebiete benötigen, die wir ihnen immer weniger bieten konnten – und weil wir sie zudem rücksichtslos ausgerottet haben. Auch viele andere Tiere sind auf zusammenhängende Waldgebiete angewiesen, sodass wir diese Gebiete nicht immer weiter zerstückeln dürfen. Wir brauchen also ein Zusammenwirken von großen, zusammenhängenden und vereinzelten Waldgebieten mit großen Randbereichen, da diese besonders artenreich sind.

Pro Wald: Zusammenhängende Wälder sind im Laufe der Zeit immer weniger geworden. An welchen Stellen steht heute noch vornehmlich Wald – und warum?

Matthias Glaubrecht: Fest steht, dass ökologische Gründe wie die Biodiversität so gut wie keine Rolle für die Standorte der verbliebenen Wälder gespielt haben. Stattdessen waren es fast ausschließlich wirtschaftliche Überlegungen: Wo brauchen wir Aufzuchtflächen für welche Arten von Holz? So sind Wälder in vielen Bergregionen, etwa im Erzgebirge oder Harz, bis heute durch den einstigen Bergbau und seinen Holzbedarf geprägt. Heute stehen Wälder in Deutschland vor allem noch dort, wo lange Zeit weder menschliche Siedlungen noch Ackerbau oder Industrie- und Gewerbeflächen möglich oder sinnvoll waren.

Pro Wald: Also haben vor allem die Land- und die Forstwirtschaft vorgegeben, wo heute noch Wälder stehen?

Matthias Glaubrecht: Ja, fast ausschließlich. Dass jemand aus Naturverbundenheit gesagt hat, dass ein Wald nicht gerodet werden, sondern bestehen bleiben soll, ist kaum vorgekommen. Den wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen Wald und Wirtschaft sieht man bis heute in vielen Mittelgebirgslagen, wo Bergbau betrieben worden ist und der Holzbedarf besonders groß war, um die Stollen abzustützen oder für die Verhüttung.

Pro Wald: Immerhin gibt es in einstigen Bergbauregionen wie etwa dem Harz bis heute große Waldflächen. Es wurde also nicht alles abgeholzt.

Matthias Glaubrecht: Ja, wobei der viel bemühte, aus der Forstwirtschaft stammende Begriff "Nachhaltigkeit" ebenfalls im ganz engen Zusammenhang damit stand, natürliche Ressourcen auszunutzen. Hans Carl von Carlowitz hat ihn 1713 geprägt, weil das Holz auch damals schon kein Selbstzweck war, sondern es wurde für die Bergbauindustrie, als Brennstoff oder für die Seeschifffahrt dringend benötigt. Der Holzbedarf hat also darüber entschieden, ob Wälder anwachsen oder gerodet werden, wo sie stehen, wie groß sie sind und wie sie sich zusammensetzen. Letztlich verdanken wir gerade die anfälligen Fichten-Monokulturen dieser Reinkulturtheorie der Forstwirtschaft.

Pro Wald: Vom Tagebau etwa in Kies- und Braunkohlegruben einmal abgesehen, spielt Bergbau bei uns heute keine große Rolle mehr, dennoch gibt es wieder Großbauprojekte in deutschen Wäldern – wie stehen Sie dazu?

Matthias Glaubrecht: Wir haben in Deutschland das ganz große Problem, dass wir mit Straßenbau, Gewerbeansiedlungen und Wohnungsbau weiterhin die verbliebenen naturnahesten Landschaften zersiedeln. Das wird jetzt und in naher Zukunft noch einmal verstärkt durch den Ausbau der Windkraftanlagen. Wir werden immer mehr Druck auf diese Waldflächen ausüben. Deswegen sehe ich alle Bauprojekte und Ausweitungsprojekte in Wäldern sehr kritisch. Wir müssen in Europa wie auch in Nordamerika sehr genau prüfen, welche Flächen wir wie nutzen, dabei müssen wir bereits versiegelte Gebiete stärker verdichten, statt ständig neue Flächen zu versiegeln. Ich stehe solchen Bauprojekten, wenn dafür Naturschutz und naturbelassenen Landschaften geopfert werden müssen, zur weiteren wirtschaftlichen Expansion ausgesprochen kritisch gegenüber.

Pro Wald: Welche Folgen haben diese Eingriffe für die Biodiversität?

Matthias Glaubrecht: Wir streben ja das Ziel an, in den nächsten neun Jahren unsere unter Naturschutz stehenden Flächen zunächst europaweit auf 30 Prozent der Landoberflächen auszubauen. Das ist ein großes und hehres Ziel, aber wenn wir das nicht erreichen, gefährden wir den Erhalt der Biodiversität nicht nur bei uns, sondern global. Insofern haben wir hier ein sehr wichtiges Instrument und müssen jedes einzelne Bauprojekt sehr kritisch überprüfen. Selbst bei Wiederaufforstungen auf Ausgleichsflächen ist zu bedenken, dass alte Bäume viel mehr Kohlenstoffdioxid speichern als junge, schnellwüchsige Bäume. Die alten Wälder sind diejenigen, die ökologisch bei uns am wertvollsten sind. Insofern muss man es sehr kritisch sehen, wenn alte Wälder abgeholzt und dafür junge Bäume als "Ersatz" aufgeforstet werden sollen. Bei uns und auf der ganzen Welt sind Waldvernichtungsprojekte nicht mehr zu rechtfertigen.

Sie sprechen den sogenannten "European Green Deal" der EU-Kommission an, wonach 30 Prozent der europäischen Landflächen und noch einmal 30 Prozent der Seeflächen bis 2030 zu Schutzgebieten erklärt werden sollen. Das erscheint mir für Deutschland ein kaum zu erreichendes Vorhaben zu sein, wo wir es nicht einmal schaffen, zwei Prozent der größeren, zusammenhängenden Waldflächen in Naturschutzgebiete umzuwandeln. Was bedeuten die Pläne der EU für Deutschland?

Matthias Glaubrecht: Es geht der EU-Kommissionspräsidentin nicht nur um Deutschland und Europa, sondern um die ganze Welt. Von der Leyen will bei der Welt-Biodiversitätskonferenz vom 17. bis zum 30. Mai im chinesischen Kunming dafür werben, dass die anderen Kontinente mitziehen. Das Ziel "30-30" besagt, dass 30 Prozent der Erde bis 2030 Naturschutzgebiet sein sollen. Idealerweise sollten bis 2050 sogar die Hälfte der festen Erdoberfläche unter Schutz gestellt sein, um die Biodiversität des Planeten vollständig zu erhalten. Wir werden dieses Ziel sicherlich nicht leicht erreichen. Jedes Rodungs- und Bauprojekt – aber auch alle anderen Vorhaben – müssen wir von sofort an hinsichtlich dieses Ziels bewerten.

Pro Wald: Hessen weist zwei Prozent seines Territoriums als Windvorrangflächen, also als potenzielle Standorte für neue Windkraftanlagen aus. Betreiber von Windkraftanlagen fordern, dass die anderen Bundesländer nachziehen. Solche Standorte sind in Mittelgebirgs-Höhenlagen besonders attraktiv - und die sind in der Regel bewaldet. Damit liegen sie jedoch genau in den Waldregionen, die laut "Green Deal" vor weiteren menschlichen und wirtschaftlichen Eingriffen geschützt werden sollen. Warum wird dieser eklatante Widerspruch bislang nicht diskutiert?

Matthias Glaubrecht: Es besteht hier tatsächlich ein gewaltiger Interessenkonflikt zwischen Walderhalt einerseits und dem Ausbau der Windkraft in Wäldern andererseits. Und den müssen wir auch genau so benennen. Dieser politische Zielkonflikt besteht nicht nur zwischen den Parteien, sondern er zieht sich quer durch die politischen Lager und sogar durch die Naturschutzverbände.

Das zeigt sich gerade im nordhessischen Reinhardswald besonders gut, weil dort schon bald Dutzende neuer Windkraftanlagen im größten zusammenhängenden Waldgebiet Hessens aufgestellt werden sollen. Es gibt Behörden wie das Bundesamt für Naturschutz oder Verbände wie die Deutsche Wildtierstiftung, die sehr klare Positionen bezogen haben und empfehlen, Windkraftanlagen nicht in Wälder zu bauen. Das hat auch mit den Schlagschäden an Greifvögeln, Fledermäusen aber auch Insekten zu tun. Noch entscheidender aber ist, dass wir die Anlagen nicht einfach nur dort stehen haben, sondern dass sie erst einmal errichtet werden müssen. Es handelt sich um bis zu 244 Meter hohe Bauwerke, deren Rotorblätter einen Durchmesser von 140 Meter haben. Um diese überhaupt an Ort und Stelle zu bekommen, müssen wir zum Teil lange und breite Zufahrtswege für Schwerlasttransporter bauen, denn die Forstwege - soweit überhaupt vorhanden - reichen dafür nicht aus. Es müssen also nicht nur Bäume gefällt, sondern auch die Waldböden an den Standorten der Anlagen sowie auf den bisweilen langen Zufahrtswegen im Wald verdichtet werden. Das sind sehr massive und dauerhafte Eingriffe in die Natur.

Pro Wald: Und irgendwann müssen diese Anlagen auch wieder abgebaut und abtransportiert werden. Bäume, die bis dahin auf den Zufahrtswegen und im Bereich der Windkraftanlagen gewachsen sind, müssen dann wieder gerodet werden. Von welcher Zahl reden wir hier eigentlich?

Matthias Glaubrecht: Ja richtig, Hunderte Tonnen Fundamente und Schotter werden auch nach dem Ende der Laufzeiten dauerhaft in den Wäldern verbleiben.Das Bundeswirtschaftsministerium unter Minister Peter Altmaier will den Ausbau der erneuerbaren Energien mit dem Ziel vorantreiben, bundesweit 65.000 neue Windkraftanlagen zu errichten, wobei der Ersatz kleinerer und leistungsschwächerer Anlagen durch effektivere, leistungsfähigere und höhere Anlagen bereits eingerechnet ist. Es stellt sich dabei jedoch die Frage, ob wir für unseren Energiebedarf tatsächlich primär massiv neue Windkraftanlagen in Wälder bauen sollten. Wir betreiben gerade den Ausbau der erneuerbaren Energie, weil wir nur noch auf Stromversorgung setzen. Je mehr wir – völlig zurecht – fossile Energieträger und Atomenergie verbannen, desto mehr wollen wir "Grünen Strom" gewinnen. Das ist jedoch nur in der Fläche möglich, die wir der Natur zusätzlich abtrotzen wollen. So steht unser Wunsch nach CO2-neutraler Energie in Konkurrenz mit unserem Wunsch, keine weiteren Flächen zu versiegeln und Naturräume zu erhalten.